Zehn sachkundige Bürger und Ratsmitglieder der Freien Wählergemeinschaft Oelde besuchten jetzt das „Seniorenzentrum am Eichendorffpark“ in Stromberg. Die intensive zweistündige Visite reihte sich sinnvoll ergänzend in die informativen Gespräche, Vorträge und Begegnungen zum derzeitigen Schwerpunktthema der FWG – „Leben und Wohnen im Alter“ – ein. Andreas Wedeking, Leiter des Alten- und Pflegeheimes, freute sich über das Interesse der Kommunalpolitiker an der seit 12 Jahren in Stromberg bestehenden Einrichtung. Er lud gern zum ausführlichen Rundgang durch „sein“ Haus, zu Begegnungen mit Bewohnern und weiteren Mitarbeitenden und dem den Informationsbesuch abschließenden Gedankenaustausch ein.
Das Seniorenzentrum wird von den Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) betrieben. Dieser Orden, der sich aufgerufen weiß, „Not nach Kräften zu lindern“, ist in der Region Oelde/Wadersloh im sozial-caritativen Bereich sehr aktiv. In Stromberg bietet SMMP – über das Altenwohnheim hinaus – neun seniorengerechte Wohnungen in der Hüfferstraße an. Für die Mieter dieser Wohnungen ist das unweit gelegene Seniorenzentrum ein enger, jederzeit unterstützender Partner.
In der Einrichtung der Altenhilfe Am Eichendorffpark befinden sich 51 barrierefreie Einzelzimmer mit jeweils einer Notrufanlage. Auffällig sind die kleinen, überschaubaren Aufenthaltsbereiche und Wohngruppen in dem lichtdurchfluteten Haus, in dem die familiäre Atmosphäre erkennbar das Wir-Gefühl der Bewohner verstärkt. Sicher auch durch die Bauweise und den Bodenbelag bedingt, gewinnt der Besucher schnell den Eindruck, sich in einem betont ruhigen Gebäude aufzuhalten. Die diese Einrichtung kennzeichnende aktivierende Pflege trägt dazu bei, dass zum Beispiel Kreativrunden, Gymnastik sowie Sing- und Spielnachmittage gern wahrgenommen werden. Der dem Wohn- und Pflegekomplex angegliederte Garten eröffnet gerade für Menschen mit Hinlauftendenz gute Möglichkeiten, sich weitestgehend selbstständig bewegen zu können.
In der lebhaften Diskussion der sozialpolitisch interessierten FWG-Abordnung mit dem Leiter dieser Altenhilfeeinrichtung ging es insbesondere um die heftig umstrittene Forderung aus der Landes- und Bundespolitik, dass zukünftig in der Versorgung von alten Menschen noch mehr der Grundsatz „ambulant vor stationär“ zu gelten habe. „Wie kann der so dringend erforderliche Umbau zur altersgerechten Gesellschaft gelingen?“ lautete eine andere die Gesprächsteilnehmer ebenfalls umtreibende Frage. Des Weiteren wurde die Warnung aus der Wissenschaft erörtert, nach der sich bereits heute deutlich abzeichne, dass der zu konstatierende Fachkräftemangel bei der Altenpflege zu einem dramatischen Pflegenotstand führen werde.
Mit nach Hause nahmen die FWG-Mitglieder auch die beeindruckende Erkenntnis, dass der Träger der Einrichtung für die fast 60 Mitarbeitenden des Seniorenzentrums – nach dem Prinzip „Fördern und Fordern“ – ein sehr umfangreiches Fort- und Weiterbildungsangebot bereithält. In Erinnerung bleiben wird auch, wie engagiert stets aufs Neue viel unternommen wird, um das Haus in der Eichendorffstraße in das Dorfgemeinschaftsgeschehen mit einzubinden. So ist es beispielsweise selbstverständlich, dass die Schützen alljährlich bei ihrem Umzug hier Station machen und die Bewohner mit einem musikalischen Gruß erfreuen. Fünfzehn Ehrenamtliche unterstützen die Pflege- und Betreuungskräfte durch ihren Einsatz bei kontinuierlichen Einzelkontakten und durch die Begegnung mit Bewohnern bei Veranstaltungen des Hauses. Sie sorgen auf unterschiedliche Weise für die so wichtigen Außenkontakte der zum Teil auch dementiell erkrankten Frauen und Männer im Seniorenzentrum.
Fazit: Es ist gut und nachhaltig unterstützenswert, dass in Stromberg für alte und der Pflege bedürftige Menschen eine so offene, familiär einladende und innovativ arbeitende Einrichtung besteht.