* 02.12.1816 in La Henrière/Frankreich
† 18.03.1883 in St. Sauveur-le-Vicomte
1990 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen
Gedenktag: 18. März
„Welches auch die Aufgabe sein mag, die man euch überträgt, seid immer wie der Ton in der Hand des Töpfers. Der Ton sagt nicht zu jenem, der ihn verarbeitet, dass er nicht zu gewöhnlichen Dingen dienen wolle. Im Dienste Gottes ist nichts gering. Alles ist groß.“
Man könnte meinen, Maria Magdalena Postel, die Gründerin der Ordensgemeinschaft, der Sr. Martha angehörte, hätte diesen Satz im Blick auf sie gesagt.
Schwester Martha hat keine großen Werke vollbracht, aber die kleinen Dinge groß getan. Die größte Zeit ihres 42-jährigen klösterlichen Lebens verbringt sie in der Verborgenheit des Cidre-Kellers, aber im Frieden mit Gott, der das Verborgene sieht (Mt 6).
Sicherlich hätte sie sich ihr Leben anders vorstellen können. Ihre Lehrerin Schwester Farcy, eine Schwester des Dritten Ordens des Karmel, bestärkt sie in ihrer Berufung und weckt in ihr den Wunsch, Lehrerin zu werden. Mit 25 Jahren tritt Aimée-Adèle Le Bouteiller in die junge Gemeinschaft der „Armen Töchter der Barmherzigkeit“ ein und erhält bei ihrer Einkleidung den Namen Schwester Martha.
Sie wird im häuslichen Bereich eingesetzt, in Garten, Küche und Waschhaus der Abtei. Zusätzlich wird ihr die Sorge für die Angestellten übertragen. Eine innige Beziehung verbindet sie mit der Gründerin Maria Magdalena Postel und ihrer Nachfolgerin Placida Viel, die ihr ihre Sorgen anvertrauen.
In Einfachheit und Liebenswürdigkeit gegenüber allen verrichtet sie bis zu ihrem Tod ihren Dienst. Die Ausstrahlung ihres stillen, Gott verbundenen Lebens hinterlässt Spuren, die den Tod überdauern und einladen, Gott im Alltag unseres Lebens zu suchen und zu finden.