Zum adventlichen Kaffeetrinken fanden sich die Bewohner und Angehörige im Mehrzweckraum zusammen. Während Dirk Heitmann`’s Mandarine-Schmand-Kuchen breiten Anklang fand, erklärten sich Angehörige spontan bereit, die Kaffeetafel mit Akkordeon und Geigenklängen zu bereichern. Als die Teller schon fast leer waren, berichtete AW empört von seinen Erlebnissen mit der Weihnachtsmaus. Die einzigen, die das gelassen sahen, waren die Mitarbeiter der Hauswirtschaft: Sie sprachen unumwunden: „Sind erst die Süßigkeiten fort – ist auch die Maus verschwunden.“
Allein die Dekoration ließ erahnen, dass noch hoher Besuch erwartet wurde. Ein bisschen verspätet – „aber im Alter kommt es da nicht mehr so genau drauf an“, so meint zumindest der Nikolaus höchstpersönlich – kommt er auch zu unseren Senioren. „Außerdem sind ja auch zuerst die Kinder dran …“ Und trotzdem. Der ein oder andere Bewohner war so überrascht vom heiligen Besuch, da leuchteten auch ihre Augen so wie einst zu Kindertagen. „Denn Apfel, Nuss und Mandelkern essen brave Senioren gern. Halt, halt, halt – ich habe ja gar nicht Apfel, Nuss und Mandelkern dabei – denn das macht im Gebiss so manche Schererei.“, sprach’s und verteilte Schoko-Nikoläuse. Er sprach jeden Bewohner mit Namen an und wusste auch hier und da ein Anekdötchen zu erzählen.
Auch die Bewohner und Angehörigen kamen ausführlich zu Wort, berichteten sie doch von ihren Erinnerungen und Erlebnissen mit dem Nikolausgeschehen. Herr Remmel beispielsweise, der vor 360 Gästen selber einmal den Nikolaus mimen musste, und von seiner ebenfalls anwesenden 2 ½-jährigen Tochter doch erkannt wurde. Frau Holstegge ärgert sich noch heute darüber, dass ihre Brüder einst ihren Ball zerschossen haben, den sie in Kriegszeiten zu Nikolaus bekommen hatte.
Still und nachdenklich wurde es, als Einrichtungsleiter Andreas Wedeking die Geschichte von Charles Dickens vom „Geist der Weihnacht“ für die Bewohner zusammen fasste: „Sie haben alle viele Jahre mehr Erfahrung als ich und können somit eine tiefere Rückschau auf Ihr Leben halten. Wir alle sind nur Menschen und deshalb unvollkommen. Genauso wie Scrooge haben wir alle harte Stellen in unseren Herzen. Aber wenn wir zurückschauen, entdecken wir auch immer Momente in unserem Leben, in denen wir liebevoll und weich zu unseren Mitmenschen waren. Und diese Momente sollten wir in den Blick nehmen, wenn wir zusammen Weihnachten feiern. Dann öffnen sich auch unsere Herzen und es wird innerlich warm. Diesen Geist der Weihnacht wünschen wir Ihnen allen.“ Mit kräftigem Gesang wurde der Nikolaus verabschiedet.