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Über 1,6 Millionen Menschen sind heute in Deutschland an Demenz erkrankt. Ihre Versorgung stellt vor dem Hintergrund des demographischen Wandels eine immer wichtigere Aufgabe für das Gesundheits- und Sozialwesen dar. Die Unterstützung der an Demenz erkrankten Menschen und ihrer Angehörigen gehört daher in den kommenden Jahren zu den vordringlichen Herausforderungen für unsere Gesellschaft.
Eine Demenzdiagnose darf nicht zum Ausschlusskriterium unserer Gesellschaft werden. Wir brauchen vor Ort Strukturen, die Erkrankten und ihren Familien konkret helfen, trotz Demenz ihren Alltag so normal wie möglich weiter zu leben.
Deshalb hat der Bund in ganz Deutschland Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz ins Leben gerufen. Diese werden über einen Zeitraum von zwei Jahren mit jeweils 10.000 Euro gefördert.
Die Lokalen Allianzen arbeiten auf kommunaler Ebene ähnlich wie die Lokalen Bündnisse für Familien. Die Kommune ist der Ort, an dem wir alle als Nachbarinnen und Nachbarn, als politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, als Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber oder als zivilgesellschaftliche Akteure direkt Einfluss auf die Gestaltung unserer Lebensbedingungen nehmen. Wichtig ist, in gemeinsamer Verantwortung Unterstützung, Hilfe und Pflege aufeinander abzustimmen.
In den Lokalen Allianzen vernetzen sich Partner und nehmen Einfluss, damit:
- Menschen mit Demenz ebenso wie ihre pflegenden Angehörigen nicht ausgegrenzt werden,
- Menschen mit Demenz verständnisvoll und einfühlsam akzeptiert werden
- Menschen mit Demenz so lange es geht in das gesellschaftliche Leben einbezogen bleiben
- Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen individuelle Hilfe und Unterstützung erfahren.
Es geht dabei um die Bündelung und Vernetzung der Potenziale von Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Gewerbe, Bildungseinrichtungen, Politik und Kommunalverwaltung. Ziel ist es, die Lebenssituation für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen dauerhaft zu verbessern.
So auch in Stromberg. Seit dem 01.09.2016 ist dort eine Arbeitsgruppe aktiv im Bemühen, das Thema Demenz intergenerativ in den Blick zu nehmen. So wurden Kooperationen mit den im Ort ansässigen Kinderbetreuungseinrichtungen und der Grundschule getroffen. Eine Multiplikatorenschulung KIDZELN (Kindern Demenz erzählen) wurde erfolgreich durchgeführt. Für die Grundschule wurde Material zur Durchführung einer Unterrichtsreihe „Als Oma seltsam wurde“ angeschafft. In den Kindergärten steht Material wie „Lilli und ihre vergessliche Oma“ oder das intergenerative Memorie „MEMOMIX“ von Anja Weitenberg aus Beckum entwickelt zur Verfügung. Mit einem Tag der offenen Tür im Seniorenzentrum Am Eichendorffpark haben die aktiven ihren Bemühungen öffentlich gemacht. Die Ortsgruppe Stromberg hat noch bis zum 31.08.2018 Zeit Aktionen im Rahmen der Förderung durchzuführen. Danach hofft man auf eine weitere Förderung durch den Bund. Es wäre schade, wenn die begonnen Aktivitäten auf Grund von Geldmangel wieder einschlafen würden, denn das Thema Demenz bleibt uns erhalten.