Sorge vor Infektionen: Heimleiterin Karin Gerdes erläutert die umfangreichen Corona-Schutzmaßnahmen im Seniorenzentrum Am Eichendorffpark
Die zweite Corona-Welle rollt. Und niemand weiß, wann das Virus wen erreicht. Das sorgt auch für Unsicherheit in den Seniorenheimen. Doch Heimleiterin Karin Gerdes aus dem Seniorenzentrum Am Eichendorffpark in Stromberg betont: „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner sind hier nach unseren bisherigen Beobachtungen und Erkenntnissen oft sicherer als im häuslichen Umfeld.“
Karin Gerdes fragt sich: „Wer misst zu Hause schon bei jedem Besucher die Körpertemperatur, die zu den Indizien einer Corona-Erkrankung gehört? Wer muss dort verbindlich darüber Auskunft geben, ob er möglicherweise zu Infizierten Kontakte hatte oder selbst Symptome zeigt? Bei uns wird das am Eingang über Formulare abgefragt und unterschrieben. Und hier desinfizieren sich auch alle sofort am Eingang die Hände.“
Zudem tragen alle Gäste, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Heim eine FFP2-Maske. „Das ist bei uns Bedingung“, betont die Heimleiterin. Darüber hinaus werden zweimal täglich alle Handläufe und Klinken geputzt, Zimmer und Aufenthaltsräume regelmäßig gelüftet. All das sei längst Standard, der Ablauf schon Routine: „Mehr können wir wirklich nicht tun.“
Die Sicherheitsmaßnahmen greifen
Das Seniorenzentrum gehört zum Einrichtungsverbund der Seniorenhilfe SMMP der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. Dessen Geschäftsführer Frank Pfeffer betont: „Die ersten Infektions-Fälle, mit denen wir zu tun hatten, gab es im häuslichen Umfeld der Kunden unserer ambulanten Dienste – und nicht in unseren Heimen und Senioren-WGs.“ Bis Anfang November habe es in den sieben Häusern mit Bewohnerinnen und Bewohnern keinen bestätigten Fall gegeben. Jetzt gebe es die ersten. Und das sei leider nicht auszuschließen. „Dennoch haben die ersten sieben Monate der Pandemie gezeigt, dass unsere Vorsichtsmaßnahmen greifen“, so der Geschäftsführer. Auch für den Fall bestätigter Infektionen seien alle Einrichtungen so gut es geht vorbereitet.
„Wenn es bei uns dazu kommt, würden wir den betreffenden Bewohner bzw. die betreffende Bewohnerin sofort isolieren. Auch verfügen wir über ausreichend Schutzausrüstung“, versichert Karin Gerdes.
Ohnehin versuche man die Wahrscheinlichkeit von Infektionsketten gering zu halten. Zum Beispiel, indem die 50 Bewohnerinnen und Bewohner beider Wohnbereiche derzeit voneinander getrennt bleiben. Sie essen in separaten Bereichen. „Und auch alle Angebote – von der Gymnastik über das Gedächtnistraining bis zum Flechten von Türkränzen – bieten wir derzeit doppelt an: Für beide Wohnbereiche extra“, erläutert die Heimleiterin. So laufe der Alltag im Seniorenheim unter den aktuellen Corona-Bedingungen für die Seniorinnen und Senioren relativ entspannt weiter.
Einzug nur mit negativem Testergebnis
Auch neue Bewohnerinnen und Bewohner müssen zunächst noch strikte Vorsichtsmaßnahmen einhalten. „Sie tragen in der ersten Woche eine FFP2-Maske und essen noch nicht gemeinsam mit den anderen Bewohnerinnen und Bewohnern. Aber sie können sich frei bewegen.“ Im Frühjahr sei das ganz anders gewesen. Da wurden nach damals geltender Corona-Schutzverordnung erst einmal alle neuen Bewohnerinnen und Bewohner 14 Tage isoliert. Jetzt aber würden auch die Neuankömmlinge schnell und trotzdem sicher integriert. „Kommen darf ohnehin nur, wer einen negativen Corona-Test nachweisen kann. Die meisten Hausärzte in unserer Umgebung haben einem Rahmenvertrag der Krankenkassen zugestimmt, um Tests bei Menschen ohne Symptome vornehmen zu können. Somit ist der Test für diejenigen, die bei uns einziehen wollen, kostenlos“, sagt Karin Gerdes.
Natürlich hofft sie jetzt auch auf eine baldige Einführung der Schnelltests: „Die geben zuverlässiger als eine erhöhte Körpertemperatur oder andere Symptome darüber Auskunft, ob jemand Corona-positiv ist oder nicht“, weiß die Heimleiterin. Die Pflegekräfte im Seniorenzentrum Am Eichendorfpark absolvieren dafür bereits Schulungen: „Die Handgriffe sind nicht ganz einfach. Denn der Abstrich muss dafür aus der Nase entnommen werden.“ Angekündigt seien die Tests für die kommenden Wochen. Darauf bereiten wir uns jetzt schon vor“, sagt Karin Gerdes. Auch in dieser Hinsicht zeigt man sich im Seniorenheim Am Eichendorffpark also gut gerüstet.